“Leider können wir Sie nicht berücksichtigen…” – Vom Umgang mit Absagen

“Vielen Dank für die von Ihnen übersandten Unterlagen. Leider konnten wir Ihre Bewerbung bei der Vielzahl von Kandidaten nicht berücksichtigen. Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute und übersenden Ihnen zu unserer Entlastung…” – da ist er wieder: dieser Schlag mitten in die Magengrube! Kurz, aber heftig…

 

Eine Absage ist so ziemlich das Letzte, was man als Bewerber gebrauchen kann. Zu einem Zeitpunkt, bei dem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sehr unstete Werte sind, kann eine Absage – erst recht, wenn Sie so nichtssagend wie die obige formuliert ist – einem den Boden unter den Füßen wegziehen.

 

Umso wichtiger, dass Sie sich realistisch auf Absagen vorbereiten und einen professionellen Umgang anwenden.

 

 

Hier vier wichtige Tipps:

 

  • Eine Absage ist eine realistische Möglichkeit

Gerade wenn Sie sich auf publike, also in Zeitung oder Internet ausgeschriebene Stellen bewerben, befinden Sie sich in einem Haifisch-Becken mit Dutzenden von anderen Bewerbern. Je mehr Bewerber, desto höher die Chance, dass Sie nicht berücksichtigt werden können. Setzen Sie also Ihre Chance in Relation zum Bekanntheitsgrad der Ausschreibung.

Praxis-Tipp: Indem Sie sich gezielt bei kleineren, unbekannten Firmen bewerben oder eigeninitiativ vorgehen verschaffen Sie sich oft eine größere Chance. Gerade kleinere Betriebe werben eher über die Gelben Seiten als mit einer eigenen Internetseite.

 

  • Eine Absage ist eine Chance

Klingt merkwürdig, kann aber häufig wirklich so sein. Wenn Sie immer wieder gleichlautende Absagen erhalten (“fehlende Business-Englisch-Kenntnisse”, “unzureichende Erfahrung im MAG-Schweißen” etc.), kann Ihnen das helfen, analytischer im Bewerbungsverfahren vorzugehen. So können Sie überlegen, ob Sie die angesprochenen Mankos z.B. durch einen VHS-Kurs Business-Englisch oder ein freiwilliges Praktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb wett machen können. Überlegen Sie auch, ob Sie Ihre Kräfte neu bündeln und sich einem anderen Arbeitsfeld widmen.

 

  • Eine Absage ist schmerzhaft

Nehmen Sie eine Absage nicht einfach hin – wenn Sie enttäuscht oder gar verärgert sind, dann ist das zutiefst menschlich und auch absolut OK. Nehmen Sie sich eine begrenzte Zeit, um die Absage an sich heranzulassen und zu trauern/brüllen/fluchen/schreien – um dann aber abzuschließen und mit neuer Energie weiterzumachen. Wenn Sie die Chance hatten, etwas Unangenehmes zu verarbeiten statt zu verdrängen, gehen Sie angemessener und konstruktiver damit um.

 

  • Eine Absage ist notwendiger Teil des Bewerbungsprozesses

Ordnen Sie Absagen richtig ein! Es geht nicht darum, Sie persönlich fertig zu machen oder Sie in Ihren Grundfesten zu erschüttern – Absagen sind ein notwendiger Teil des Bewerbungsprozesses; wo eingestellt wird, muss auch abgesagt werden.

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